Keramik

Seit 2015 drehe ich auf der Töpferscheibe Keramiken. Angefangen hat alles mit einem VHS-Kurs übers Wochenende in Reutlingen. Ich saß alleine in einem Raum mit zehn Töpferscheiben und habe die Welt um mich herum vergessen.

Das war so ein großes Glück, dass ich gleich weitermachen wollte. Ich habe eine Keramikerin gefunden, bei der ich einmal die Woche vormittags zum Drehen hinfuhr. Das waren grandios schöne Vormittage mit Keramik, Lachen und Kaffee-trinken.

 

Nach gut einem Jahr kaufte ich mir eine eigene Töpferscheibe- eine gebrauchte alte Shimpo-Scheibe- vielleicht schon so alt wie ich selber- funktioniert!

Im Obergeschoss unseres Hauses gab es eine ungenutzte alte Küche, die habe ich in Beschlag genommen und meine kleine Keramikwerkstatt eingerichtet. Peu à peu kamen die notwendigen Gerätschaften dazu, eine Gipsplatte, eine Ränderscheibe und in 2019 ein Ofen.

Jetzt ist alles vorhanden, um hier zu Hause schöne Keramiken zu produzieren.

Ich sehe mich selber als Autodidaktin an. Ich möchte dieses Material Ton erlernen, es in gewisser Weise beherrschen. Ich fand es einen großen Schritt, als die gedrehten Gefäße nicht mehr irgendetwas (auch Schönes) wurden, sondern die Tasse oder die Schale, die ich mir vorher im Kopf überlegt hatte. Ich war immer unzufrieden mit den "irgendwas" Gefäßen. Um mich herum sagten immer alle, was hast du denn? Ist doch schön! Wenn ich die Dinge heute betrachte, sind sie auch wirklich nett, aber es ist für mich unbefriedigend, wenn ich einen Becher drehen möchte und es wird ein Krug, ein Schälchen.

Diese Hürde ist also geschafft und ich drehe nach Kopfvorstellung, einer Zeichnung oder stelle mir etwas hin, was ich drehen möchte. Es gibt immer eine herausfordernde Aufgabenstellung, möglichst dünnwandig, alle gleich oder in der Form kompliziert. Die Teekanne ist für mich nach wie vor die größte Herausforderung. Da muss so viel beachtet werden und zueinander passen; immer wieder aufregend und spannend.